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Bei DKB, Consorsbank und ING-DiBa werden große Geldbeträge abgezogen


München, 12.06.2017 | 13:25 | lsc

Wie können sich Kunden einer Direktbank hohe Beträge in bar auszahlen lassen, wo diese doch keine Filialen betreiben? Wir zeigen am Beispiel von DKB, Consorsbank und ING-DiBa, wie das geht.
 

Bargeld bei Direktbanken: viele hundert Euro Scheine

Nur weil Direktbanken keine Filialen betreiben, heißt das nicht, dass ihre Kunden keine hohen Bargeldbeträge von ihrem Girokonto abheben können. Meist bieten sie dafür mehrere Möglichkeiten.

Lara, Benjamin und Holger haben eines gemeinsam: Sie sind Kunden von Direktbanken. Als solche genießen sie viele Vorteile: Statt an die Öffnungszeiten von Filialen gebunden zu sein, können sie im Onlinebanking zeitlich flexibel ihre Finanzangelegenheiten regeln. Zudem ist die Kontoführung bei vielen Direktbanken im Vergleich zu zahlreichen Filialbanken noch kostenlos. Auch Bargeld können Kunden von Onlinebanken meist kostenfrei abheben.

Doch nun, wo Lara sich einen Gebrauchtwagen zulegen, Benjamin das in einer Kleinanzeige inserierte Soundsystem abholen und Holger seiner Tochter das langersehnte Pferd kaufen will, eint sie eine Frage: Was tun, jetzt wo ich nicht nur ein paar hundert, sondern mehrere tausend Euro in bar benötige?

Lara, Benjamin und Holger stehen beispielhaft für viele Direktbankkunden. Wir haben deshalb stichprobenartig drei Direktbanken ausgewählt und recherchiert, welche Möglichkeiten es gibt, an hohe Geldbeträge zu gelangen, wie lange das dauert und was es kostet.

DKB-Kunden haben vier Möglichkeiten, um hohe Summen Bargeld zu erhalten

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GeldRat
5.300 Euro: Das soll Laras Gebrauchter kosten. Der Verkäufer, eine Privatperson, möchte den Kaufpreis für den schwarzen VW Polo in bar erhalten. Als Kundin der DKB hat Lara nun vier Möglichkeiten, sich das Geld für den Autokauf zu beschaffen:
  1. Bis zu 10.000 Euro mit dem Bargeldservice nach Hause liefern lassen
Sich Bargeld nach Hause liefern zu lassen, klingt für Lara zunächst sehr bequem. Ganz günstig ist das aber nicht. Für die Lieferung von Beträgen zwischen 3.000 und 10.000 Euro verlangt die DKB laut dem Preis- und Leistungsverzeichnis vom 1. Mai dieses Jahres Versandkosten von 20 Euro.

Will Lara den Bargeldservice nutzen, muss sie die gewünschte Lieferung in ihrem Internet-Banking beantragen und mit einer Transaktionsnummer (TAN) bestätigen. Daraufhin wird das Bargeld zu einer von ihr gewählten Adresse geliefert, sofern sich die angegebene Adresse auf deutschem Festland befindet und ihr Girokonto die erforderliche Deckung aufweist.

Der Tag der Lieferung hängt davon ab, wann Lara den Auftrag erteilt. Tut sie das an einem Geschäftstag bis 14:30 Uhr, trifft die Lieferung am ersten Werktag nach der Beauftragung ein, sofern es sich dabei nicht um ein Wochenende handelt. Geht der Auftrag allerdings nach 14:30 Uhr oder an einem Nicht-Geschäftstag ein, erhält sie das bestellte Geld erst am zweiten Werktag nach Beauftragung – Samstage ausgenommen. Die Lieferzeit liegt in beiden Fällen zwischen 8 und 17 Uhr. Lara kann nur eine Lieferung pro Tag in Auftrag geben. Diese muss sie selbst entgegennehmen, es sei denn, sie gibt schon bei der Auftragserteilung an, wer statt ihr die Lieferung annimmt. Um das Geld zu erhalten, muss sie sich mit einem gültigen Lichtbildausweis oder ihrem Reisepass ausweisen.

  1. Kostenlos mit der DKB-Visa-Card Geld abheben
Mit ihrer Kreditkarte, der DKB-Visa-Card, kann Lara täglich zwischen 50 und 1.000 Euro sowohl im In- als auch im Ausland abheben. An Visa-Geldautomaten ist das Ziehen von Bargeld für sie weltweit kostenlos. Gut zu wissen: Auch wenn die Bank selbst keine Gebühr für das Abheben verrechnet, muss der Kunde gegebenenfalls ein vom Geldautomatenbetreiber gefordertes Entgelt bezahlen. Das ist zum Beispiel in Thailand häufig der Fall.

Im Vergleich zum Bargeldservice spart sie sich beim Abheben mit der Kreditkarte die Gebührenzahlung, allerdings benötigt sie auch mindestens sechs Tage, um den Kaufpreis von 5.300 Euro auf diese Weise abheben zu können. Unter Umständen kann es noch länger dauern. Das Auszahlungslimit eines Geldautomaten legt nämlich dessen Betreiber fest. Zwar könnte Lara danach direkt einen anderen Automaten ansteuern, um den maximalen Betrag pro Tag abheben zu können, allerdings funktioniert das nur dann gut, wenn dieser nicht allzu weit von ihr entfernt ist und sie Zeit hat, sich auf den Weg dorthin zu machen.

  1. Mit Girocard am Geldautomaten abheben
Auch mit ihrer Girocard könnte Lara Geld abheben, doch da die DKB keinem Geldautomatenverbund angehört, muss sie in der Regel für die Nutzung der fremden Automaten bezahlen. Im Vergleich zum Abheben mit Kreditkarte entstehen ihr somit keine Vorteile: Das Tageslimit für Abhebungen mit der Girocard liegt ebenfalls bei 1.000 Euro. Die automatenbetreibenden Institute können jedoch ein anderes Tageslimit beziehungsweise ein eigenes Limit pro Auszahlung festgelegen. Dieser Weg ist demnach sowohl kosten- als auch zeitintensiv, denn auch hier muss Lara wieder sechs Tage einplanen, um an ihr Geld zu gelangen.
  1. Bargeldabhebung am Schalter einer Fremdbank
Als DKB-Kundin kann Lara auch am Schalter einer Fremdbank Bargeldabhebungen vornehmen, sprich sich die benötigte Summe in einer Filialbank auszahlen lassen. Das geht schnell, ist aber nicht kostenlos. Bei Bargeldabhebungen am Schalter einer Fremdbank fallen in jedem Fall Gebühren an. Außerdem kann es vorkommen, dass die Filialbank so viel Geld auf einen Schlag nicht auszahlen kann. Je nach Geldhaus und der Höhe des benötigten Betrags braucht es daher oft eine Vorankündigung.

Nicht jedes Geldhaus bietet seinen Kunden so viele Möglichkeiten wie die DKB. Das zeigt sich etwa am Fall Benjamin.

Bei der Consorsbank führen zwei Wege zum großen Geld

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Finanztip
Benjamin ist ein echter Filmliebhaber. Seine Wohnung hat er vor kurzem mit Leinwand und Beamer ausgestattet, nun soll das passende Soundsystem für den perfekten Klang sorgen. 1.800 Euro will er dafür ausgeben. Das Geld dafür hat er zwar auf dem Girokonto liegen, braucht es aber in bar. Als Kunde der Consorsbank hat er nun zwei Möglichkeiten.
  1. Mit der Visa Kreditkarte kostenlos an Geldautomaten abheben
Als Consorsbank-Kunde besitzt Benjamin eine Kreditkarte von Visa, für die er keine Jahresgebühr bezahlen muss. Mit ihr kann er kostenlos Abhebungen an Automaten mit Visa-Zeichen in Euro vornehmen.

Laut einem Foreneintrag vom 12. Dezember 2013, in dem die Bank die Frage beantwortet, wie viel Geld Kunden mit der Visa Classic Karte an Geldautomaten abheben können, liegt das maximale Tageslimit bei 1.000 Euro, das Wochenlimit, das sich auf sieben Tage bezieht, bei 4.000 Euro. Dem Eintrag zufolge gelten diese Limits auch für die ebenfalls kostenlose, zum Konto gehörige Girocard.

Das bedeutet, dass Benjamin zwei Wochentage benötigt, um auf diesem Weg den Kaufpreis für das Soundsystem abzuheben.

  1. Höhere Beträge in bar auszahlen lassen
Die Consorsbank bietet Benjamin aber auch die Möglichkeit, sich die benötigte Summe in einem Betrag auszahlen zu lassen. Einer Antwort des Moderators CB_Max im Consorsbank-Forum vom 4. April 2016 zufolge können sich Consorsbank-Kunden Beträge bis zu 25.000 Euro von ihrem Girokonto bar auszahlen lassen. „Hierfür ist eine Anmeldung vier Bankarbeitstage vorher notwendig. Die Barauszahlung kann über eine Reisebank in Ihrer Nähe stattfinden. Ihr persönliches Betreuungsteam nimmt die Anmeldung hierfür gerne telefonisch für Sie entgegen“ heißt es in dem Antwortschreiben im Forum.

Bei der ING-DiBa bestimmt die Höhe der Beträge die Auszahlungsmethode

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Finanzfluss
Holgers will seiner jüngsten Tochter zum Geburtstag einen langgehegten Wunsch erfüllen: Sie soll ihr eigenes Pferd bekommen. 6.000 Euro kostet die braune Stute. Der Pferdezüchter besteht auf die Zahlung in bar. Bei seiner Bank, der ING-DiBa, kann Holger nun zwischen folgenden Optionen wählen.
  1. Bis zu 1.000 Euro mit den Karten abheben
Mit seinen Karten, also seiner Kredit- und seiner Girokarte, kann Holger jeweils bis zu 1.000 Euro am Tag abheben, wie das Institut auf seiner Homepage mitteilt. Da er aber mehr Geld braucht, sollte Holger anders vorgehen.
  1. Beträge zwischen 1.000 und 5.000 Euro abheben
Benötigen Kunden der ING-DiBa Beträge zwischen 1.000 und 5.000 Euro, müssen sie zunächst einmal bei ihrer Bank anrufen. Spätestens am nächsten Tag können sie das Geld dann an einem ING-DiBa-Geldautomaten mit der Visa Kreditkarte kostenfrei abheben. Zu welcher Uhrzeit das möglich ist, sagt ihnen ihr Kundenbetreuer während des Telefongesprächs. Am Wochenende kann es zu Verzögerungen bei der Auszahlung kommen. Auf diesem Weg müsste Holger allerdings gleich zwei Tage in Folge anrufen.
  1. Beträge ab 5.000 bis 25.000 Euro
Holger braucht mehr als 5.000 Euro. Ihm rät die Bank dazu, den gewünschten Betrag mindestens drei Arbeitstage vorher zu bestellen. Das Konto wird allerdings sofort belastet. Den gewünschten Betrag kann sich Holger dann bei einem der ING-DiBa-Kooperationspartner mit über 100 Filialen auszahlen lassen. Bei der Abholung muss Holger einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorzeigen. Mehr als 25.000 Euro pro Auftrag kann er sich nicht in bar auszahlen lassen.
 

Fazit

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Josef Federl

Die Möglichkeiten, sich als Direktbankkunde hohe Summen Bargeld auszahlen zu lassen, sind vielfältig. Welche Bank wie verfährt, darüber können sich Kunden entweder direkt auf der Homepage ihres Instituts oder im Gespräch mit ihrem Kundenberater informieren. Sie sollten dabei stets auf die Kosten achten und gegebenenfalls nach günstigeren Alternativen fragen.
 


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Author: Marisa Terrell

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